Flankenschmerz

Flankenschmerz

Die häufigste Ursache für akute Flankenschmerzen sind Harn- oder Nierensteine. In Deutschland erkranken rund vier Prozent der Bevölkerung ein- oder mehrmals an Harnsteinen.

Meist bilden sich Harnsteine in den Nieren. Beim Abgang aus der Niere bleiben kleine Steine häufig in den Harnleitern stecken und verursachen hier stärkste Schmerzen, die häufig als Vernichtungsschmerzen beschrieben werden. In der Harnblase können die Steine weiter wachsen, sich aber auch neu bilden. Die Ursachen der Steinbildung sind vielfältig. Gründe können angeborene Stoffwechselstörungen, Harnabflussbehinderungen, Entzündungen in den Harnwegen, weniges Trinken (zu geringe Flüssigkeitsaufnahme), heißes Klima oder Bewegungsmangel sein.

Welche Beschwerden sind typisch?

Die Beschwerden reichen von kaum bemerkbaren Bauch- oder Rückenschmerzen über starke wellenförmige Schmerzen bis zu Koliken.

Wie können Harnsteine festgestellt werden?

Bei charakteristischen Beschwerden wird der Harn untersucht. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann die Lage der Steins in der Niere gut bestimmt werden. Bei unklarem Befund ist eine zusätzliche Röntgen- oder computertomografische Untersuchung erforderlich.

Wie behandelt man Harnsteine?

Rund 80 Prozent der Steine sind spontan abgangsfähig und werden beim Wasserlassen ausgeschieden. Der Abgang wird durch krampf- und schmerzlösende Mittel beschleunigt. Nieren- und Harnleitersteine können aber auch durch eine sogenannte Stoßwellentherapie von außen oder über eine Harnleiterspiegelung zertrümmert und abgesaugt werden werden. Große Nierensteine werden operativ oder nach Punktion des Nierenbeckens von außen durch die Haut entfernt.

Wie verhindert man Harnsteine?

Hierfür ist die genaue Harnsteinanalyse ebenso wichtig wie die konsequente Verdünnung des Urins. Die Patienten sollten viel trinken, sodass sie täglich 2 bis 2,5 Liter Urin ausscheiden. Viele Ursachen für die Bildung der einzelnen Steinarten sind sehr gut erforscht und können durch Blut- und Harnuntersuchungen bei jedem Patienten individuell bestimmt werden. Für jede Steinart gibt es spezifische Nachsorgemöglichkeiten durch Ernährungsumstellung und medikamentöse Langzeittherapie.