Vorhautverengung

Vorhautverengung

Bei Geburt liegt bei fast 100% aller Jungen eine Vorhautverengung (Phimose) vor. Nach Abschluss des 1. Lebensjahres ist eine Retraktion der Vorhaut hinter die Eichel bei ca. 50% der Knaben, nach Abschluss des 2. Lebensjahres bei ca. 80% möglich. Die Häufigkeit einer Vorhautenge wird mit 8% der 6-7-Jährigen und mit 1% der 16- 18-Jährigen angegeben.

Bei der klinischen Untersuchung des Penis sind folgende Punkte zu beurteilen: Ist die Vorhaut nicht oder nur teilweise retrahierbar oder zeigt sich beim Zurückstreifen über die Eichel ein Schnürring, so ist von einem Missverhältnis zwischen Vorhautweite und dem Durchmesser der Eichel auszugehen. Zusätzlich zur verengten Vorhaut können Verklebungen des inneren Vorhautblattes mit der Eichel sowie ein kurzes Bändchen (Frenulum breve) bestehen. Das Frenulum breve zeigt sich bei retrahierter Vorhaut als eine ausgespannte Hautfalte an der Rückseite des Penis.

Eine Therapie erfolgt frühestens nach Abschluss des 5. Lebensjahres. Das Standardverfahren ist die ambulant durchgeführte komplette Circumcision. Plastische Operationsverfahren haben eine Erweiterung der Vorhautzirkumferenz zum Ziel. Gleichzeitig können koinzidente Adhäsionen gelöst und ein Frenulum breve durch Frenulotomie mit Ligatur der Arteria frenularis korrigiert werden.

Die Komplikationsrate der operativen Therapie liegt bei 1,4 -3%. Kontraindikationen zur Operation sind lokale Infektionen und kongenitale Anomalien des Penis, vor allem die Hypospadie, da die Vorhaut zur plastischen Korrektur verwendet werden kann.